250 Sensoren wurden entlang der Teststrecke vom Ernst-Reuter-Platz bis zum Brandenburger Tor installiert. © Fotolia / pipapicture

23. November 2021: Ab April kommenden Jahres können sich Berliner:innen und Tourist:innen über ein neues Fahrangebot in Berlins Mitte freuen, wie der Tagesspiegel berichtet. Denn ein autonom fahrender Linienbus soll sich dann selbstständig durch das Berliner Regierungsviertel und die City West bewegen. Die Mitfahrt ist kostenlos.

Zehn Kilometer lang ist die Teststrecke zwischen dem Ernst-Reuter-Platz in Charlottenburg und dem Brandenburger Tor, auf der die Fahrten durchgeführt werden. Entlang am Reichstagsgebäude und am Schloss Bellevue geht es wieder zurück zum Ernst-Reuter-Platz, auf der Hardenbergstraße weiter zum Zoologischen Garten und über den Kurfürstendamm zum Adenauer Platz. Hier soll die Fahrt dann enden. Der Zu- und Ausstieg ist an den normalen Haltestellen der BVG entlang der Fahrtroute möglich.

Innen und außen werde der Bus mit Bildschirmen ausgestattet, die Interessierten zeigen, was das Fahrzeug gerade sieht und welche Aktionen ausgeführt werden, erklärt Sahin Albayrak, Leiter des Labors für verteilte Künstliche Intelligenz (DAI-Labor). Für Mitfahrende also auch eine Möglichkeit, tiefer in das Konzept des autonom fahrenden Autos einzusteigen und Entscheidungsmechanismen kennenzulernen. Dafür wurde der 12 Meter lange Bus mit zahlreichen Kameras, Lasertechnik und Ultraschall-Sensoren ausgestattet. Zwei an Bord installierte Computer übernehmen die Datenverarbeitung.

Weitere Informationen liefern die 250 entlang der Teststrecke installierten Sensoren, die Informationen zum Wetter und den Straßenverhältnissen, der Parkplatzsituation, Ampelschaltungen und dem aktuellen Verkehr liefern. So ergibt sich eine Kombination aus frühzeitigem Warnsystem zu gefährlichen Situation und aktueller Lageeinschätzung durch die Sensorik am Fahrzeug selbst. Grundlage hierfür sei laut Albayrak ein leistungsstarkes 5G-Netz, das die Echtzeitverarbeitung dieser riesigen Datenmengen ermöglicht.

Vorgestellt wurde das Projekt im Rahmen der Informationswoche zum autonomen Fahren im “Mobility-Space” des ADAC Berlin-Brandenburg. Momentan befinde sich der Automatisierungsgrad des Test-Busses auf Level 4 (vollautomatisiertes Fahren), sagt Albayrak. In etwa zehn Jahren sei jedoch auch Level 5 (autonomes Fahren) erreichbar. Wichtig sei es dabei, die Menschen auf dem Weg in die neue technologische Wirklichkeit mitzunehmen. Auch dies sei Ziel des neuen Linienbusses.