Das Projekt soll die klimafreundliche Versorgung mit regionalen Lebensmitteln verbessern und die regionale Wirtschaft entlang von Lebensmittel-Wertschöpfungsketten stärken. Foto: Streetscooter GmbH

Berlin, 1. Juni 2021: Drei Jahre lang erforschen zwanzig Partner unter Leitung des Fraunhofer FOKUS im neuen Verbundprojekt »Stadt-Land-Fluss« (SLF), wie das regionale Ernährungssystem mit Hilfe digitaler Datenplattformen und unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) gestärkt werden kann. Wichtigste Voraussetzung dafür ist die Transparenz von Lebensmittel- und Wertschöpfungsketten. Dies soll durch eine digitale Plattform für Ernährungsdaten in der Region Berlin-Brandenburg erreicht werden, die Verbraucher*innen, Lieferanten sowie Produzenten künftig besser vernetzt. Langfristig, so das Ziel, soll dies zu mehr Nachhaltigkeit und Effizienz führen.

Über eine solche Datenplattform können Angebot und Nachfrage regionaler Produkte besser abgeglichen und letztendlich das regionale Ernährungssystem besser gesteuert werden. Entscheidend dabei ist, dass die Daten auf lokaler Ebene erhoben werden und in räumlicher sowie zeitlicher Dimension vorliegen. Auch die Datenqualität ist entscheidend. Um dies zu erreichen widmet sich das Forschungsprojekt zunächst den grundlegenden Fragestellungen:

Welches sind die relevanten Szenarien für den initialen Aufbau eines regionalen Ernährungssystems?
Woher bekommen gesellschaftliche Akteure Analyseergebnisse zur Nachhaltigkeit von Wertschöpfungsketten, zum regionalen Erzeugungspotenzial und zum Versorgungsgrad?
Wo können Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Produkte nicht nur nach Menge, Preis und Qualität, sondern zusätzlich auch nach Nachhaltigkeitskriterien erwerben?
Wie können Unternehmen, entlang regionaler Wertschöpfungsketten, die zusätzlichen Informationsanforderungen mit geringem Zusatzaufwand bedienen und daraus Mehrwert generieren?
Wie sind die Lieferketten zu optimieren?

Sind diese Fragen beantwortet, soll auf Basis der Erkenntnisse eine prototypische und interoperable Plattform entstehen, die eine erste optimierte Logistik-Planung von Lieferketten ermöglicht. Das heißt, es sollen die möglichst optimalen und ressourcenschonenden Lieferketten identifiziert werden. Denn Nachhaltigkeit und Effizienz stehen im Fokus dieses Projektes. Fraunhofer FOKUS übernimmt dabei die Erarbeitung der IKT-Referenzarchitektur, der Basistechnologien und Design-Prinzipien für das Stadt-Land-Fluss-Ökosystem.

Geförderte Projektpartner sind zudem das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), die PIELERS GmbH, die Technische Universität Berlin (TUB), die GHS GRUBER & HUFNAGEL Softwareentwicklung GmbH, Verband der Digitalwirtschaft Berlin-Brandenburg SIBB e.V., der pro agro-Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V., die Lienig Wildfruchtverarbeitung GmbH und die Terra Naturkost Handels KG. Weitere Partner sind als assoziierte Partner angebunden. Insgesamt stehen 3,8 Millionen Euro Fördermittel des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für die kommenden drei Jahre zur Verfügung.