8. November 2021: Heute fiel der Startschuss für die Serienproduktion des neuen E-Scooters CE 04 von BMW. Im Berliner Werk wird der rein elektrisch angetriebene Roller künftig als normale und als Behördenvariante vom Band laufen. Damit geht das Spandauer Motorrad-Werk einen weiteren wichtigen Schritt in der Elektromobilitäts-Roadmap. Denn alle zukünftigen Zweirad-Modelle im Bereich der urbanen Mobilität sollen zu hundert Prozent elektrisch betrieben werden. Dafür wurde auch die E-Fertigung im Berliner Werk ausgebaut. So wird künftig der E-Motor größtenteils am Standort gebaut und montiert. Und auch die Akkus, die sogenannnten Hochvoltspeicher, werden hier montiert. Das Speichergehäuse wird lokal gefertigt.
Produktionsplanung und Schulung mittels Augmented Reality
Für das neue E-Scooter-Modell wurde eine Fläche von rund 1.000 Quadratmetern zu einer hochflexiblen und modularen Montagefläche umgerüstet. 30 Mitarbeiter:innen setzen hier künftig das neue Modell zusammen. Dabei ist die Montagefläche aufgrund der noch geringen Stückzahlen des neuen Modells weniger automatisiert als die Montagestrecken der Verbrenner-Motorräder. Jedoch wurde auf eine optimale Raumnutzung mit Hilfe eines ellipsenförmigen Plattenmontagebands, sowie effiziente Materialströme und ergonomische Arbeitsplätze geachtet. Geplant wurde der gesamte Montageprozess zuvor auf dem virtuellen Reißbrett. So konnten Maschinenanordnungen, Montagereihenfolgen oder Materialbereitstellungen bereits im Vorfeld optimiert werden. Die Schulung der Mitarbeiter:innen erfolgt ebenfalls mit Hilfe von Augmented Reality. So können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzelne Produktionsschritte zeitlich unabhängig trainieren. Zudem wird die Montagetätigkeit durch Einblendungen im Sichtfeld der AR-Brille aktiv unterstützt.
Von der Nische zum Wachstumsmarkt
Der E-Scooter CE 04 ist eine Weiterentwicklung des seit 2014 in Berlin gefertigten Vorgängermodells C evolution. Gut 8.000 Stück wurden seither in Berlin gefertigt. Mit dem neuen Modell will BMW nun zum Taktgeber für die Produktion von elektrischen Zweirädern werden, wie der Konzernleiter der BMW-Motorradsparte Markus Schramm im Rahmen der Pressekonferenz verkündete. Denn der Konzern geht davon aus, dass sich die Produktion von voll ektrischen Rollern und Motorrädern vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt entwickeln wird. Insbesondere im urbanen Raum nehmen nachhaltige Mobilitätsangebote zunehmend an Fahrt auf.
Ausgeliefert werden soll der neue E-Scooter ab dem Frühjahr 2022 zu einem Preis von etwa 12.000 Euro. Auch als Behördenvariante etwa für Polizei und Sicherheitsdienste steht das neue Modell dann zur Verfügung.
Standortsicherung durch nachhaltige Produktion
Auch setzt das Motorradwerk auf deutlich ambitioniertere Nachhaltigskeitsziele und kündigte zum Start der Serienproduktion des CE 04 eine Reduktion der CO2-Emissionen in der Produktion um 80% sowie des Energieverbrauchs von 25 % bis 2030 an. Neben Abfallvermeidung und Einsparungen bei Wasser, Energie und Lösungsmitteln, sollen umweltfreundlichere Lacke auf Wasserbasis sowie eine eigene Strom- und Wärmeerzeugung zum Einsatz kommen. Mit vier Heißwasserkesseln und einem hocheffizienten Blockheizkraftwerk wird der Bedarf an Heiz- und Prozesswärme sowie der Grundlast an Strom komplett abgedeckt. Zudem kommen smarte Belüftungsanlagen und eine eigene Wasseraufbereitungsanlage zum Einsatz.
„Unsere Technologiekompetenz hilft uns bei der Erreichung unserer ambitionierten Klimaziele. Als Premiumhersteller haben wir den Anspruch, beim Thema Nachhaltigkeit voranzugehen. Wir sehen uns als Impulsgeber für eine klimaneutrale Produktion in der Hauptstadt. Denn eine klimaneutrale Produktion sichert letztendlich den Industriestandort Berlin,“ so Helmut Schramm, Leiter Produktion BMW Motorrad zu den ambitionierten Zielen.