9. September 2021: Am Mittwoch fiel der Startschuss für ein Pilotprojekt der Berliner Polizei, das mit Hilfe von Open Data aktiv gegen den zunehmenden Fahrraddiebstahl in der Hauptstadt vorgehen will. Alle 24 Stunden werden Informationen zu Fahrraddiebstählen (wie Ort, Zeit und Tathergang) über das Open-Data-Portal Berlin bereitgestellt. Die Hoffnung dahinter: Findige Programmierer sollen auf der Datenbasis Apps und Anwendungen entwickeln, die weiteren Delikten präventiv entgegenwirken.
„Das könnten Apps sein, die Radfahrer vor Gegenden mit vielen Diebstählen warnen. Aber vielleicht auch andere Anwendungen: Lagebilder, dynamische Entwicklungen, Grafiken, Forschung oder künstlerische Gestaltungen“, erklärt Stefan Redlich, Vizechef des Landeskriminalamts (LKA) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Die Datensätze werden aus den Anzeigen der Fahrradbesitzer generiert und enthalten Angaben zu Tag und Uhrzeit des Diebstahls, dem Fahrradtyp, der Schadenshöhe sowie Angaben zum Tathergang selbst. Also von wo wurde das Rad gestohlen? Stand es angeschlossen auf der Straße, dem Hinterhof oder gar im Keller und in welchem Straßengebiet fand das Delikt statt?
Allein im Jahr 2020 registrierte die Hauptstadt fast 28.000 Fahrraddiebstähle. Im Schnitt kommen jeden Tag weitere 60 Diebstähle hinzu. Die Aufklärungsquote der Polizei lag 2020 bei 4,7 Prozent und im ersten Halbjahr 2021 bei 5,4 Prozent. Neue Anwendungen basierend auf Open Data sollen helfen, Muster und dynamische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und Fahrradbesitzer rechtzeitig zu warnen, so die Hoffnung.