Die aktuelle Studie „Digitalwirtschaft – Katalysator und Stütze der Wirtschaft“ der Investitionsbank Berlin, der Berliner Sparkasse und der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg bescheinigt der Hauptstadt eine Spitzenposition als Digitalstandort.
Demnach habe sich die hiesige Digitalwirtschaft in der letzten Dekade viel dynamischer entwickelt als in allen anderen deutschen Großstädten und sei zwischen 2008 und 2021 viermal so stark gewachsen wie die übrige Berliner Wirtschaft. Täglich gehen in der Hauptstadt zwei neue Digitalunternehmen an den Start. Insgesamt wird in Berlin im Bereich der Digitalwirtschaft mehr gegründet als in München, Hamburg und Frankfurt a. M. zusammen.
Seit 2008 entsteht jeder fünfte Arbeitsplatz in diesem Bereich. Im Jahr 2021 waren bereits knapp 130.000 Menschen in der Berliner Digitalwirtschaft tätig. Heute dürften dies bereits weitaus mehr sein, denn der Bedarf an digitale Produkten und Dienstleistungen reißt nicht ab. Zu groß sind die Digitalisierungs-Lücken, die Deutschland noch schließen muss.
Die Voraussetzungen für das weitere Wachstum der Digitalwirtschaft seien entsprechend gut, sind sich die Autoren der Studie sicher. So punktet Berlin als Standort exzellenter Wissenschaft und Forschung sowie mit guten Förderbedingungen für Gründungen. Zudem sei die Stadt durch ihre Offenheit und Vielfalt attraktiv für internationale Fachkräfte, was angesichts des angespannten Bewerbermarktes ein wesentlicher Standortvorteil ist. Berlin gilt zudem als größter Arbeitsmarkt für IT-Fachleute in Deutschland – das zeigen die Zahlen. Allein im Jahr 2022 sind fast 10.000 IT-Jobs in der Hauptstadt entstanden. Das seien mehr als in jeder anderen Stadt.
Insgesamt trug die Digitalwirtschaft mit knapp 18 Prozent zum Berliner Wirtschaftswachstum der letzten sieben Jahre bei. Damit sich diese Dynamik fortsetzt, braucht es jedoch gute Rahmenbedingungen. Auch wenn diese in der Hauptstadt auf den ersten Blick gut scheinen, gibt es Nachholbedarf: etwa bei der Digitalisierung der Verwaltung, dem Ausbau von Infrastrukturen wie dem Glasfasernetz, aber auch Wohnraum und Bildungsstrukturen.
Insgesamt macht die Studie deutlich, dass Berlin seine Rolle als Digitalmetropole Deutschlands in der Coronakrise weiter ausbauen konnte. Die Pandemie hat als Katalysator die Verbreitung von digitalen Plattformen und Werkzeugen angestoßen. Dieser Trend wird sich fortsetzen, denn die Digitalisierung vieler Wirtschaftsbranchen und Lebensbereiche ist in vollem Gange. Ein „Zurück“ wird es nicht geben.
>> Die vollständige Studie finden Sie hier.