
Brandenburg investiert in den kommenden Jahren verstärkt in die Förderung von Start-ups. Mit insgesamt sechs neuen Start-up-Zentren, die bis 2028 entstehen sollen, will das Land gezielt junge Unternehmen unterstützen und die regionale Wirtschaft stärken. Für das Vorhaben stehen laut Wirtschaftsministerium rund 17 Millionen Euro zur Verfügung. Die Zentren entstehen in Potsdam, Bad Belzig, Cottbus, Wildau, Beeskow und Strausberg.
Zielsetzung: Unterstützung und Vernetzung
Die neuen Zentren verfolgen das Ziel, Gründerinnen und Gründern aus verschiedenen Branchen den Einstieg in die Selbstständigkeit und den Aufbau ihres Unternehmens zu erleichtern. Neben der Bereitstellung von Arbeitsplätzen und Infrastruktur bieten die Einrichtungen Zugang zu Beratungsleistungen, Netzwerken und Fördermitteln. Die Start-ups werden für einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten betreut, um insbesondere in der frühen Unternehmensphase Unterstützung zu erhalten.
Jedes Zentrum setzt dabei eigene Schwerpunkte und ist unter einem eigenen Namen aktiv:
Bad Belzig: Start-up-Zentrum Gutshof Gliem, mit Clusterfokus auf Verkehr, Logistik, Mobilität, Gesundheitswirtschaft, IKT, Medien und Kreativwirtschaft.
Beeskow: Incubator Village von Valuedfriends Workspaces GmbH, als branchenoffenes Zentrum für verschiedene Gründungsprojekte.
Cottbus: Thiem-Research GmbH, spezialisiert auf Gesundheit, Biotechnologie, Medizintechnik und branchenübergreifende Innovationen.
Potsdam: MediaTech Hub Potsdam Management GmbH, mit Fokus auf digitale Medien, künstliche Intelligenz, immersive Technologien sowie weitere Medientechnologien und angrenzende Branchen wie Gesundheit und Mobilität.
Strausberg: STIC Wirtschaftsfördergesellschaft Märkisch-Oderland mbH, mit Schwerpunkt auf autonome Fahr- und Flugsysteme, Luftfahrt und branchenübergreifende Innovationen.
Wildau: REAKTOR.Wildau, mit Fokus auf Energietechnik, IKT, Medien- und Kreativwirtschaft, Mobilität sowie Optik und Photonik.
Hintergrund: Gründungsdynamik in Brandenburg
Im Bereich der Gründungen in Ostdeutschland sei Brandenburg führend, lässt die Investitionsbank des Landes (ILB) verlauten und verweist zudem auf einen neu aufgelegten Venture-Capital-Fonds mit einem Volumen von 100 Millionen Euro, der Start-ups in der Region zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten eröffnen soll (Quelle: Investitionsbank des Landes Brandenburg, Pressemitteilung vom 16. April 2025).
Eine aktuelle Studie des Bundesverbands Deutsche Startups (Startup Report Brandenburg 2024) bestätigt die positive Entwicklung: Brandenburg verzeichnete in den vergangenen Jahren einen deutlichen Anstieg bei Neugründungen, insbesondere im Bereich Technologie und Digitalisierung. Die Nähe zu Berlin, vergleichsweise niedrige Lebenshaltungskosten und gezielte Förderprogramme werden von vielen Gründerinnen und Gründern als Standortvorteile genannt.
Herausforderungen und Perspektiven
Trotz der positiven Tendenzen stehen Start-ups in Brandenburg weiterhin vor Herausforderungen. Dazu zählen unter anderem der Zugang zu qualifizierten Fachkräften, die Sicherung von Anschlussfinanzierungen sowie die Vernetzung mit etablierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Die neuen Zentren sollen dazu beitragen, diese Lücken zu schließen und den Wissenstransfer in der Region zu fördern.
Die Initiatoren sehen in der Initiative einen wichtigen Schritt, um die Innovationskraft des Landes zu stärken. Ob die Maßnahmen langfristig zu einer nachhaltigen Belebung der Gründerszene führen, bleibt abzuwarten. Die Entwicklung der kommenden Jahre wird zeigen, wie die Angebote angenommen werden und welche Impulse für die Wirtschaft in Brandenburg tatsächlich entstehen.