3. März 2021: Die Motorenfabrik in Berlin-Marienfelde soll zu einem Standort für Software-Testung und -Entwicklung für das digitale Mercedes-Benz Ökosystem MO360 werden, verkündete der Konzern am Mittwoch im Rahmen der Debatte um die Neuausrichtung des Autobauers. Entstehen soll ein „Kompetenzzentrum für Digitalisierung mit Produktionsvolumen im Bereich E-Mobilität“, wie Vorstand Jörg Burzer mitteilte. Ein zweistelliger Millionenbetrag soll in die Transformation fließen.
Im Jahr 1902 nahm die Fabrik in Marienfelde den Betrieb auf und ist damit das älteste Motorenwerk im Konzern. Nun soll das Traditionswerk zum Digitalcampus umgebaut und die Motoren- und Getriebeproduktion beendet werden. Künftig steht hier Elektromobilität im Fokus. Auch kleinere Teile für Elektroautos werden dann montiert. Zudem soll eine Reihe modernster Pilotlinien und Testzellen das Werk zum zentralen Anlaufpunkt für digitale Entwicklungen innerhalb des Konzerns machen. Auch übergreifende Themen wie die vorausschauende Wartung mit künstlicher Intelligenz oder die Montage unterstützt von Augmented-Reality-Technologien gehören dann zum Portfolio. Berlin soll zum Trainings- und Qualifizierungszentrum für alle Mercedes-Benz Werke weltweit werden.
Ab 2021 soll der Berliner Standort sein Produktionsportfolio um die Endmontage elektrischer Komponenten für künftige kompakte vollelektrische Mercedes-EQ Modelle und um die Montage des sogenannten EE-Compartments zur intelligenten Integration der Leistungselektronik für Batteriesysteme unter anderem für den EQS ergänzen.
Für die 2500 Mitarbeiter*innen vor Ort bedeuten die weitreichenden Veränderungen und das Auslaufen der Produktion von Verbrennungsmotoren vor allem auch eine Reduktion der Belegschaft. Wie sich diese gestalten wird, ist Teil der aktuellen Verhandlungen. Insgesamt will der Konzern weltweit mehr als 20.000 der 300.000 Stellen bis 2025 abbauen.