
Mit der Gründung des UNITE Sciences e.V. setzen Berlin und Brandenburg ein deutliches Zeichen für die Stärkung des wissenschaftsbasierten Gründungsgeschehens in der Hauptstadtregion und erreichen den ersten Meilenstein auf dem Weg zur Startup Factory. Am 4. März 2025 schlossen sich insgesamt 19 Universitäten, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus beiden Bundesländern zu einem gemeinnützigen Verein zusammen, um den Wissens- und Technologietransfer aus der Forschung in die Wirtschaft zu beschleunigen und ein dynamisches Innovationsökosystem für Startups zu schaffen.
Wissenschaftliche Exzellenz als Motor für Innovation
Der UNITE Sciences e.V. ist eine der drei zentralen Säulen des Berlin-Brandenburger Antrags zur Startup Factory UNITE. Im Rahmen des EXIST-Leuchtturmwettbewerbs des Bundeswirtschaftsministeriums sollen insgesamt zehn sogenannte Startup Factories mit jeweils bis zu 10 Millionen Euro gefördert werden, die ein Konzept nach dem Vorbild der Münchner UnternehmerTUM entwickeln, um Quantität und Qualität wissensbasierter Ausgründungen deutlich zu erhöhen.
Auch UNITE möchte im Rahmen des Antrags die Kräfte aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bündeln und markiert mit der Vereinsgründung einen ersten wichtigen Meilenstein: Der Verein schafft nun die strukturelle Basis, um unternehmerische Talente innerhalb der Wissenschaftslandschaft gezielt zu fördern, Kräfte zu bündeln und den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu intensivieren.
Breite Unterstützung und ambitionierte Ziele
Zu den Gründungsmitgliedern zählen die staatlichen Hochschulen in Berlin und Brandenburg sowie einige private Forschungsinstitute. Aus ihrer Mitte wurde Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin, zum Vorsitzenden des Vorstands gewählt. Er betonte anlässlich der Vereinsgründung die Kraft des Zusammenschlusses all dieser Wissenschaftseinrichtungen, die nun gemeinsam die enorme Wissenschaftsleistung der Region in Wirtschaftsleistung übersetzen wollen.
Die Ziele des Konsortiums sind ambitioniert: Bis 2030 sollen jährlich 50.000 Talente unternehmerisch ausgebildet, der Anteil weiblicher Gründerinnen auf 40 Prozent gesteigert und täglich mindestens ein wissenschaftsbasiertes Start-up in der Region gegründet werden.
Die Gründungsmitglieder des UNITE Science e. V.
- Alice-Salomon-Hochschule
- Berliner Hochschule für Technik
- Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
- Charité – Universitätsmedizin Berlin
- CODE University of Applied Sciences
- GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung
- Freie Universität Berlin
- Helmholtz-Zentrum Berlin
- Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
- Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
- Hochschule für Wirtschaft und Recht
- Humboldt-Universität zu Berlin
- Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP)
- Physikalisch-Technische Bundesanstalt
- Technische Universität Berlin
- Touro University Berlin
- Universität der Künste
- Universität Potsdam
- Weissensee Kunsthochschule Berlin
Antragstellung für die Startup Factory
Parallel zur Vereinsgründung wurde der Antrag für die Förderung als Startup Factory beim Bundeswirtschaftsministerium eingereicht. Ende Juni wird die Jury des Bundeswirtschaftsministeriums tagen und darüber entscheiden, welche der 16 eingereichten Konzeptpapiere überzeugt haben. Ab Juli 2024 beginnt die Förderung, mit der die inhaltliche und strukturelle Ausgestaltung der Startup Factory weiter vorangetrieben werden soll.
Governance und nächste Schritte
Der UNITE Sciences e.V. wird als Gesellschafter der neu gegründeten UNITE gGmbH agieren, die gemeinsam mit einem Business-Verein und einem Ambassador-Verein die Governance-Struktur der Startup Factory bildet. Damit sollen laut UNITE-Führung die organisatorischen Grundlagen geschaffen werden, um die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft langfristig zu sichern und nachhaltige Innovationsimpulse für die Hauptstadtregion zu setzen. Managing Director Laura Möller erklärt die strukturelle Komplexität so: “In Berlin und Brandenburg verfügen wir über ein vielfältiges Ökosystem mit einer Vielzahl an Akteurinnen und Akteuren. Wir haben für UNITE eine Struktur entwickelt, die dieser Komplexität gerecht wird und gleichzeitig ein hohes Maß an Agilität ermöglicht.“
In den kommenden Monaten wird das Konsortium die inhaltlichen Schwerpunkte und das Geschäftsmodell weiterentwickeln und muss die Versprechen in die Tat umsetzen.