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Der dritte Roundtable Startups, unter Leitung der Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey, stand ganz im Zeichen der Zusammenarbeit von Startups und etablierter Wirtschaft. Unter dem Motto “Umsatz ist Wachstum” wurden Rahmenbedingungen zur Stärkung von Kooperationsprojekten insbesondere mit Fokus auf KMU diskutiert.

“Wir wollen zur Innovationsmetropole Nummer Eins in Europa werden. Dafür müssen wir das große Potenzial der Zusammenarbeit zwischen unseren Startups und den kleinen und mittleren Unternehmen deutlich besser nutzen”, hob Wirtschaftssenatorin Giffey die Relevanz des Themas hervor. Berlin als eine der wichtigsten europäischen Startup-Metropolen beheimatet 5.700 junge Unternehmen und holt jedes Jahr die Hälfte des gesamtdeutschen Venture-Capitals in die Region. Die Innovationskraft dieser Unternehmen ist ein Treiber für die gesamte regionale Wirtschaft. Andersherum profitieren Startups von der Markt- und Produktionsexpertise, den strukturellen Ressourcen und Netzwerken der Etablierten. Dieses Zusammenspiel der Ökosysteme an der Schnittstelle zu fördern war Thema des Runden Tisches, an dem Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verbänden, Kammern sowie von Startups und Mittelstand teilnahmen.

Transfer neuer Technologien und Innovationen stärken

Insbesondere mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen für Unternehmen, wie der Weg zur Klimaneutralität, die Digitalisierung und Automatisierung sowie die Bewältigung des demografischen Wandels, sind neue Lösungen gefragt. Hier liegt viel Potenzial im Transfer neuer Technologien und Innovationen aus dem Startup-Ökosystem in die etablierte Wirtschaft.

Eine Stellschraube zur Stärkung dieser Zusammenarbeit kann das Sondervermögen Klimaschutz, Resilienz und Transformation im Umfang von bis zu 10 Milliarden Euro sein. “Wir wollen die notwendigen Veränderungen für ein klimaneutrales Berlin verknüpfen mit dem Transfer neuer Technologien und Innovationen zwischen Startups und etablierten Unternehmen. Das wollen wir auch mit Reallaboren und neuen KMU-Büros an Hochschulen strukturell gezielt unterstützen”, sicherte Giffey mit Blick auf die noch zu diskutierende Mittelverwendung zu.

Niedrigschwelligen Einstieg fördern

Thematisiert wurden zudem Förderprogramme und der Wunsch nach niedrigschwelliger Unterstützung kleiner Pilotprojekte, die den Einstieg in größere Innovationsvorhaben bilden können. Hier wurde die Wirksamkeit der Digitalprämie als einfach zu beantragendes und schlankes Förderinstrument positiv von den Unternehmen hervorgehoben und ein Auffüllen der entsprechenden “Töpfe” gefordert.

Auch bessere Zugänge zu Landesunternehmen, mehr Transparenz über Ansprechpartner*innen und Akteure an den Schnittstellen über eine Supporter-Landscape und neue Maßnahmen zur Etablierung von Reallaboren als Testflächen für Innovationsprojekte waren Teil der Diskussion.

Mit Produktionsexpertise Hardware- und Deeptech Startups fördern

Während viele Maßnahmen auf die Hebung des Innovationspotenzials bei den regionalen KMU abzielten, kündigten die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg zudem den Aufbau eines Produktionsnetzwerks an. Dieses soll künftig Hardware-Startups dabei unterstützen, aus einem Prototypen industriell fertigbare Serienprodukte zu entwickeln, Produktionskapazitäten zu finden und Wertschöpfung in der Region zu halten. Zudem ist ein größeres Vernetzungsformat der UVB gemeinsam mit Berlin Partner (BPWT) und der IHK Berlin mit Unterstützung des Landes noch für dieses Jahr geplant.

“Berlin ist bereits führende Startup- und Digitalhauptstadt und hat das Potenzial, sich auch als Innovationshauptstadt die Spitzenposition zu sichern. Dafür müssen wir Innovationen in die Fläche bringen und als Gesamtberliner Wirtschaftsökosystem die Rahmenbedingungen für Kooperationen zwischen Startups und Industrie stärken. Der heutige Austausch hat dafür wichtige Impulse gesetzt”, sagte Madlen Dietrich, Referatsleiterin Digitalisierung, Startups und Innovation bei den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg. Die Bundesverbände BVDS und Bitkom stimmten zu und betonten das Potenzial, das in Kooperationsprojekten zwischen Startups und KMU für beide Seiten steckt: “Diese Win-Win-Situation stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit insgesamt”, ist Christoph Stresing, Geschäftsführer beim Bundesverband Deutsche Startups überzeugt.