60 Millionen Euro fließen in die Sanierung der alten Fertigungshalle auf dem Schindler-Gelände in Berlin-Mariendorf. Der Aufzugbauer will in dem denkmalgeschützten Industriebau das größte Gründungszentrum Europas entstehen lassen. Auf den 10.000 Quadratmetern sollen 17.000 Quadratmeter Nutzfläche für Startups und junge Unternehmen entstehen. 36 Millionen Euro investiert auch das Land Berlin aus GRW-Mitteln (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“) in den Umbau der Fertigungshalle, in der einst optische Geräte für die Askania-Werke hergestellt wurden. Die Berliner Wirtschaftsförderung ist Kooperationspartner des Großprojektes.
Ziel ist es, innovativen Unternehmen mit Wachstumspotenzial Räume zu Mietpreisen unter dem regulären Marktpreisen anbieten zu können und so einen Ort des Austauschs zu schaffen, an dem sich Unternehmen dauerhaft ansiedeln. Denn viel zu oft verlassen erfolgreich wachsende Unternehmen den Standort Berlin, weil sie keine Büro-, Produktions- oder Laborflächen finden und zudem noch mit hohen Mietpreisen konfrontiert werden.
Bereits seit dem Jahr 2017 wird das Schindler-Areal unter dem Namen Modell-Campus „Ringberlin“ als Innovationscampus umgebaut. Hier sollen Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam an Zukunftslösungen arbeiten. Gut zehn Hektar Fläche stehen dafür zur Verfügung. Auch Schindlers Deutschland-Zentrale ist hier untergebracht. Mehr als 5.000 Beschäftige sollen hier künftig Arbeit finden.
Die Umbauarbeiten für der Gründungszentrum, den sogenannten „Makerspace“ sind bereits in vollem Gange. Bis Ende 2025 soll die ehemalige Halle 2 in einen innovativen Arbeitsort für Jungunternehmen verwandelt werden – und das nachhaltig und emissionsarm. So soll ein zukunftsgerichteter und interdisziplinärer Campus entstehen, der Wirtschaft, Wissenschaft, Industrie aber auch Kultur unter einem Dach vereint. Die europaweite Ausschreibung für den künftigen Betrieb des Zentrums ist gerade gestartet.
Damit der Standort das gewünschte Wachstum verzeichnen kann, muss jedoch dringend der lang geplante S-Bahnhof Kamenzer Damm gebaut werden. Denn am Ende wird die verkehrliche Anbindung über den Erfolg des Standorts entscheiden.