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Das Potsdamer FinTech Finoa, das erst im Januar den erfolgreichen Abschluss einer großen Finanzierungsrunde bekanntgegeben hatte, offenbart in seinem nun veröffentlichten Geschäftsbericht finanzielle Schwierigkeiten. So drohte dem Unternehmen, dessen Geschäftsmodell auf der Verwahrung von Kryptowährungen für institutionelle Anleger beruht, sogar die Insolvenz. Denn 2022 brachen die Kryptowährungen ein. Anleger stießen ihre Assets ab und Finoa musste starke Umsatzeinbußen hinnehmen. Laut aktuellem Geschäftsbericht brachen die Umsätze um fast 60 Prozent auf knapp fünf Millionen Euro (Vorjahr: 13 Millionen Euro) ein. Es drohten ernste Finanzierungsprobleme. Auch schwanden die von der Finanzaufsicht vorgeschriebenen Rücklagen zur Absicherung von Marktrisiken oder Kreditausfällen.

Der neue Aufwind der Kryptowerte, insbesondere ab August 2023, brachte Finoa wieder auf Kurs. Zum Jahreswechsel konnte das FinTech eine neue Finanzierungsrunde abschließen und sowohl Bestandskunden wie Balderton oder Coparion von weiteren Investitionen überzeugen als auch neue Geldgeber wie Maven 11 und Blue Bay Ventures gewinnen. Wie viel Geld genau geflossen ist, wurde nicht bekannt gegeben. Im Jahr 2023 konnte sich Finoa jedoch Investments von insgesamt 15 Millionen Dollar sichern. Nach der Finanzierungsrunde befindet sich das Unternehmen nun wieder auf Kurs in die Profitabilität, wie Gründer Henrik Gebbing gegenüber dem Finanzmagazin Finance Forward äußerte. Dem gingen jedoch drastische Restrukturierungsmaßnahmen voraus. Finoa entließ mit 35 Mitarbeiter*innen fast 40 Prozent seiner Belegschaft und verkleinerte sich laut Geschäftsbericht auf 50 Sollstellen. Auch Sachkosten wurden stark reduziert.

Den Januar 2024 konnte Finoa dank Investitionen und steigenden Kursen mit einem operativen Gewinn im sechsstelligen Bereich abschließen. Die Insolvenz ist damit erstmal vom Tisch.