Innerhalb des Projektes KIS’M sollen automatisierte Bedarfsverkehre als Zubringer zum ÖPNV erforscht werden. Autonome Shuttles fahren auf Nachfrage, ohne Fahrzeugbegleitpersonal an Bord, und halten an virtuellen Haltestellen. Foto: Pixabay

15. Februar 2022: Auf dem Gelände der Urban Tech Republic (UTR), dem ehemaligen Flughafen Tegel, startet in diesem Jahr ein Projekt zu automatisierter und vernetzter Mobilität. Unter dem Projektnamen KIS’M wird ein KI-basiertes System für eine vernetzte Mobilität entwickelt und erprobt. Untersucht werden autonome, fahrerlose Mobilitätsdienste mit Fokus auf den Nutzer und seine Bedarfe. Am Ende der Projektlaufzeit soll eine gesellschaftlich akzeptierte Zielvorstellung der Mobilität von morgen stehen.

Die Urban Tech Republic wird dabei zum Testfeld. Hier werden die entwickelten Mobilitätsdienste unter realen Bedingungen erprobt. Mehrere Forschungsvorhaben begleiten die Umsetzung.

So nimmt Fraunhofer FOKUS vor allem den Radverkehr in den Blick und entwickelt Routingdienste für Radfahrer auf Basis einer aktuellen digitalen Straßenkarte. Die Dienste sollen per App zur Verfügung gestellt werden und beispielsweise auch vor Straßenschäden warnen und Tempoanpassungen entsprechend den Ampelphasen empfehlen. Die dafür notwendige Datensammlung soll im Rahmen des Forschungsvorhabens weiter verbessert und (teil-)automatisiert aktualisiert werden. Auch Detailinformationen wie zeitlich begrenzte Straßenschilder oder dynamische Informationen wie kurzfristige Baustellen sollen sich hier wiederfinden.

Weitere Forschungspartner untersuchen die Umsetzung eines automatisierten Bedarfsverkehrs als Zubringer zum ÖPNV. Auf dem UTS-Testgelände sollen autonom fahrende Shuttles die Beförderung von Fahrgästen übernehmen. Die Shuttles fahren auf Nachfrage, ohne Fahrzeugbegleitpersonal an Bord, und halten an virtuellen Haltestellen. Die Möglichkeit, die Fahrzeuge nur aus einer Leitstelle heraus zu steuern, wurde erst durch die Novellierung des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) im Jahr 2021 umsetzbar.

Weitere Forschungsvorhaben sind Fahrmanöver, wie das automatisierte Bilden einer Rettungsgasse, die Kommunikation für sogenannte Vehicle-to-Infrastructure-Anwendungen (V2I) an Lichtsignalanlagen sowie bedarfsgerechte grüne Wellen. Diese werden neben dem Fraunhofer FOKUS von Partnern wie den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), der Berliner Agentur für Elektromobilität (eMO), der Freien Universität Berlin mit dem Dahlem Center for Machine Learning and Robotics, sowie der Technischen Universität Berlin mit dem Daimler Center for Automotive IT Innovations (DCAITI) und dem Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) begleitet und vorangetrieben. 

Wichtige Aspekte des Projektes KIS’M sind zudem die breite Akzeptanz von automatiserten Fahrzeugen, ihre Sicherheit und die Digitalisierung von Transportmitteln. Die Ergebnisse all dieser Teilprojekte sollen nicht nur die Wissenschaft voranbringen, sondern auch für eine breitere Anwendung von automatisierten und vernetzten Fahrzeugen im städtischen Raum sorgen.

Gefördert wird das Projekt KIS’M vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit 9,53 Mio. Euro. Es läuft von Anfang 2022 bis Mitte 2024.

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